FC Würzburger Kickers - 1. FC Schweinfurt 05
30. Spieltag 2023/24
19.04.2024
Spielbericht
Hochverdienter Derbysieg! Mit 3:0 (2:0) besiegen die Kickers den Lokalrivalen aus Schweinfurt und untermauern ihre Vormachtstellung in Unterfranken. Früh brachte Saliou Sané vor 4712 Zuschauern in der AKON Arena auf die Siegerstraße (9.). Die beiden Ex-Schnüdel Tim Kraus (38.) und Pascal Moll (90.+4) sorgten dann für den Endstand.
Die Bühne war bereitet. Freitagabend, Flutlicht, volle Zuschauerränge und zu Beginn eine Choreografie über die gesamte Haupttribüne. Es knisterte am Dallenberg, die prickelnde Atmosphäre war greifbar. Personell musste Marco Wildersinn zuvor allerdings seine Startelf ungewollt umbauen. Vincent Friedsam, am Dienstag vorzeitig ausgewechselt, fehlte verletzt. Johann Hipper rückte zwischen die Pfosten. Maximilian Zaiser, Thomas Haas und Peter Kurzweg sahen in Fürth allesamt ihre fünfte Gelbe Karte und mussten gesperrt zuschauen. Zudem blieben Dardan Karimani und Benyas Junge-Abiol draußen. Für das Quintett rückten Fabrice Montcheu, Benjika Caciel, Luke Hemmerich, Dominik Meisel und Pascal Moll in die Anfangsformation.
Und die gab fortan den Ton an. Saliou Sané war der Mann der ersten Minuten. Vergab er zunächst zweimal in aussichtsreicher Position, traf er nach Montcheu-Flanke aus wenigen Metern zur Führung (9.). Die Kickers dominierten die Begegnung. Luke Hemmerich aus 20 Metern (15.) und Ivan Franjic per Freistoß aus ähnlicher Distanz (19.) verpassten den Vorsprung zu erhöhen.
Die Partie kannte nur eine Spielrichtung. Nur der zweite Treffer wollte weiter nicht fallen. Nico Stephan parierte stark im Eins-gegen-Eins gegen Benjika Caciel (22.). Plötzlich musste wenig später auch Johann Hipper eingreifen, war aber gegen Severo Sturm auf dem Posten (28.). Die Möglichkeit blieb ein Strohfeuer. Ivan Franjic (33.) und Benjika Caciel (34.) vergaben weitere Chancen. Wie schon in Fürth ging den Kickers die nötige Effizienz vor dem gegnerischen Gehäuse ab. Erst Tim Kraus beendete den Chancenwucher, als er eine Franjic-Ecke aus Nahdistanz einnickte (38.) und hochverdient auf 2:0 stellte. Wenig später auch der Pausenstand.
Nach dem Seitenwechsel agierten die Kickers weiter sehr konzentriert und verteidigten resolut. Auf der anderen Seite vergab Saliou Sané zweimal knapp (48., 57.). Die Rothosen hatten alles im Griff, einzig der dritte Treffer ließ auf sich warten. Benjika Caciel scheiterte einmal mehr an Nico Stephan, der dessen Distanzschuss klasse parierte (68.).
Von den Schweinfurtern war lange nichts zu sehen, ehe plötzlich Luca Trslic die große Chance zum Anschlusstreffer hatte. Nach einer Böhnlein-Ecke köpfte er freistehend knapp drüber (78.). Die Gäste mühten sich redlich, bissen sich aber an der FWK-Defensive, in der im Laufe des zweiten Durchgangs auch Daniel Hägele sein Comeback nach langer Verletzungspause feierte, die Zähne aus. So war es in der Nachspielzeit Pascal Moll vergönnt, sich ebenfalls in die Torschützenliste einzutragen. Ivan Franjic hatte Benyas Junge-Abiol mit einem feinen Vertikalball bedient. Der wiederum steckte auf den Ex-Schweinfurter durch, der ins lange Eck veredelte (90.+4). Der Schlusspunkt an einem perfekten Fußballabend am Dallenberg.
Mit dem Sieg unterstreichen die Kickers ihre Vormachtstellung in Unterfranken und bauen den tabellarischen Vorsprung mindestens über Nacht auf zehn Punkte aus. Weiter geht es für die Wildersinn-Jungs am nächsten Samstag, 27. April, um 14:00 Uhr bei der Reserve des 1. FC Nürnberg.
Stimmen zum Spiel
Marco Wildersinn (Cheftrainer FC Würzburger Kickers): Wir mussten uns nach der Niederlage in Fürth schütteln. Haben das aber getan und waren fokussiert auf das heutige Spiel. Wir waren bereit und haben von der ersten Minute an die Richtung vorgegeben. Wir haben richtig gut mit Power nach vorne gespielt und sind direkt in Führung gegangen. Das einzige Manko heute war, dass wir nicht früher das 3:0 machen. So war es noch zulange unnötig spannend. Dennoch richtig gute Leistung heute. Ich finde es klasse, was die Jungs heute im dritten Spiel innerhalb von sechs Tagen abgerissen haben. Welche Intensität sie gehen, welche Wege sie machen, welches Tempo sie hinlegen. Wir haben zudem bewiesen, dass wir Ausfälle kompensieren können. Wir freuen uns sehr, dass wir allen den Sieg heute schenken konnten. Ein sehr gelungener Tag heute.
Marc Reitmaier (Cheftrainer FC Schweinfurt 05): Zunächst einmal Glückwunsch zum verdienten Derbyerfolg. Wir haben uns einiges vorgenommen, wollten gut in die Partie kommen, was uns nicht gelungen ist. Kickers hat von Beginn an dominiert. Wir waren zu weit weg von den Gegenspielern, haben die Zweikämpfe nicht angenommen und hatten in einigen Situationen Glück, nicht schon früher in Rückstand zu geraten. Danach hatten wir mehr Spielkontrolle und fangen in unserer wohl besten Phase das 0:2. Wir wollten dann die zweite Halbzeit für uns entscheiden. Letztlich war der Sieg ungefährdet, weil wir die wenigen Momente, die wir hatten, unsauber gespielt haben. Unter dem Strich waren wir heute chancenlos. Das ist schade.
Aufstellung
Würzburg: Hipper - Montcheu, Kraus (67. Hägele), Wegmann, Hemmerich - Franjic, Meisel (76. Karimani), Wessig - Caciel, Sané, Moll (90.+4).
Schweinfurt: Stephan - Mahmuti (90. Landeck), Trslic, Billick, Piewernetz (70. Anapak-Baka) - Böhnlein, Istrefi (68. Fery) - Sturm, Bozesan (90.+6 Wehner), N'gatie - Jabiri.
Daten
Schiedsrichter: Grund (Haidlfing).
Tore: 1:0 Sané (9.), 2:0 Kraus (38.), 3:0 Moll (90.+4).
Gelbe Karten: Istrefi (18.), Trslic (30.).
Zuschauer: 4712.